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Modellierung der hybriden Wertschöpfung mit der Structured Analysis and Design Technique (SADT)

Klassifikation
Dimension Wert
  • Forschungsergebnistyp
  • Methode
    • Modellierungsmethode
  • Realisationsgrad
  • Entwicklung abgeschlossen
    • Mit wirtschaftlicher Verwertung in der Praxis
  • Praxiseinsatz
  • Keine Angabe
  • Funktionsbereich
  • Kernprozesse
    • Kernprozesse der Ebene 1
      • Konzeption und Entwurf des hybriden Leistungsbündels und der hybriden Wertschöpfung
  • Organisationsklasse
  • Keine Angabe
  • Zuordnung zu Phasen der Sachleistungsnutzung
  • Keine Angabe
  • Abnehmergruppen von hybriden Leistungsbündeln
  • Keine Angabe
  • Anwendungsbranchen
  • Keine Angabe
  • Standardisierung
  • Nationale Standardisierungs- bzw. Normungsverfahren
    • Sonstige

Die Structured Analysis and Design Technique (SADT) ist eine grafische Modellierungstechnik zur Top-Down-Konzeption und hierarchischen Abbildung von Systemen, ursprünglich von großen Softwaresystemen. Maßgeblich entwickelt wurde sie von ROSS, der schon in den 1950er Jahren Structured Analysis (SA) Boxen einsetzte. In den 1980er Jahren entwickelte die Firma SofTech Inc. den Modellierungsstandard IDEF0 (Integrated DEFinition Methods), der weitgehend mit der ursprünglichen SADT identisch ist. Dieser Standard ist Teil einer Familie offener Standards (IDEFX) zur strukturierten Modellierung und Analyse großer Systeme. In Form des IDEF0 Standards erfuhr die SADT bereits breite Anwendung und Softwareunterstützung. Heute ist IDEF Teil von KBSI (Knowledge Based Systems Inc.). (vgl. Henrik Jostmeier, Modellierung der hybriden Wertschöpfung, 2009, S. 27).

Die SADT ist nicht auf einen speziellen Anwendungskontext begrenzt, sondern eignet sich zur hierarchischen Abbildung beliebiger Ausschnitte eines realen (evtl. zu entwerfenden) Systems. Ein SADT-Modell besteht in der Regel aus mehreren SADT-Diagrammen, die verschiedene System-Ausschnitte auf verschiedenen Granularitätsstufen abbilden. Einem SADT-Diagramm liegen drei zentrale Konzepte zugrunde, mit Hilfe derer modelliert wird: Der Baustein, Beziehungen zwischen Bausteinen und die Dekomposition von Bausteinen.

In der am häufigsten angewandten Form der SADT, dem Aktigramm, stellen Bausteine Aktivitäten dar. Die Beziehungen repräsentieren "Dinge", die mit Aktivitäten zusammenhängen. Diese ungenaue Definition lässt je nach Anwendungsfall eine Interpretation als Daten-, Informations- oder Kontrollfluss, als Ressource, Personal, Input oder Output etc. zu. Dies ist jedoch zugleich der Grund dafür, dass keine explizite Modellierung dieser Bestandteile erfolgt. In vielen Fällen hängt es von der gewählten Art und Weise der Interpretation der SADT-Komponenten und zugrunde liegenden Modellierungskonventionen ab, was ein SADT-Diagramm mit Hilfe seiner Komponenten darstellt.

Eine weniger bekannte und angewandte Form der SADT führt zum Datagramm. Hier stellen Bausteine "Dinge" dar, die von Aktivitäten in Form von Beziehungen beeinflusst werden.

Hinsichtlicher der Modellierung hybrider Leistungsbündel eignet sich die SADT aufgrund der beschriebenen Komponenten und des Aufbaus eines SADT-Diagramms vor allen Dingen für die Abbildung von Prozessen. Einzelne Prozesse bzw. Prozessabschnitte lassen sich hierarchisch gliedern, d.h. zusammenfassen, gruppieren oder verfeinern. Zwar bildet die SADT keine Kontrollflüsse ab, jedoch können Strukturen wie Wenn-Dann-Beziehungen oder zeitliche Abfolgen durch Modellierungskonventionen berücksichtigt werden. Falls dies für den Anwendungsfall nicht ausreichend ist, bietet es sich an, Aktivitäten auf unterster Granularitätsstufe mit detaillierten Ablaufmodellen wie z.B. EPKs zu beschreiben.

Durch die Versionierung von Modellelementen wie z.B. Bausteinen lassen sich Komponenten eines hybriden Leistungsbündels in den verschiedenen Phasen des Produktlebenszyklus abbilden.

Bei entsprechender Verwendung der mit Aktivitäten zusammenhängenden Beziehungen lassen sich materielle und immaterielle Bestandteile eines Leistungsbündels als Ein- und Ausgangsströme der Aktivitäten modellieren. Ebenso ist auch eine Abbildung von Informationsflüssen, Materialflüssen, Personal u.a. möglich.

Grundsätzlich bietet die SADT aufgrund des einfachen Aufbaus und der offenen Definition der einzelnen Modellelemente große Spielräume bezüglich der Abbildung eines Realsystems und somit auch der vielen Facetten der Erstellung und Erbringung hybrider Leistungsbündel. Durch das Konzept der Dekomposition lässt sich fast jede Art von Gruppierung oder Typisierung simulieren. (Henrik Jostmeier, Modellierung der hybriden Wertschöpfung, 2009, S. 398). Erweitert man das Metamodell der Modellierungssprache um die Hinterlegung von Attributen für Aktivitäten und Beziehungen, werden die Abbildungsmöglichkeiten noch vielfältiger. Allerdings führen diese Spielräume gleichzeitig zu vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten von Modellen und somit zu mangelnder Vergleichbarkeit und schlechterer Operationalisierbarkeit.

(vgl. Henrik Jostmeier, Modellierung der hybriden Wertschöpfung, 2009, S. 398 f.)

Dieses Forschungsergebnis wurde erstellt von: Admin Istrator (13. September 2010 - 3:05)
Dieses Forschungsergebnis wurde zuletzt bearbeitet von: Admin Istrator (15. September 2010 - 0:04)

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