Kopplungseffekte bei der Erstellung hybrider Produkte - Entwurf eines Referenz-Produktdatenmodells für hybride Bauprodukte
Gegenstand des Beitrags ist das vom „gemeinsamen Ausschuss Elektronik im Bauwesen"(GAEB) entwickelte Produktdatenmodell GAEB DA XML 3.1 (GAEB 2008).
Zur eindeutigen Beschreibung von Bauleistungen in Anwendungssystemen wurdevon GAEB ein hierarchisches Leistungsverzeichnis (LV) und die auf XML (eXtensibleMarkup Language) basierende Spezifikationssprache GAEB DA XML entwickelt.
Produkte werden dabei in Form von Leistungenbeschrieben und durch Teilleistungen (synonym Positionen) verfeinert.
Das Leistungsverzeichnis existiert zudem in zwei Fassungen, dem Langtext- und Kurztext- Leistungsverzeichnis (LV).
Ein Los ist der in einem Bauauftrag enthaltene mengenmäßige Anteil einer erforderlichenGesamtleistung.
Da die Ressource GAEB DA XML 3.1 derzeit nur unzureichende Möglichkeiten bietetKopplungstypen hybrider, und damit individueller, Produkte explizit abzubilden, würdedessen Verwendung entlang bauwirtschaftlicher Lieferketten auf den einzelnenWertschöpfungsstufen (Customer, Service Provider usw.) zu hidden characteristics(Jost 2001, S. 27f.) führen.
Nachfragern individueller, bauwirtschaftlicher Leistungenauf Basis des Standards Kaufentscheidung-relevante Informationen nur eingeschränktzur Verfügung stünden
In der Konsequenz führen diese fehlenden Informationen auf Nachfragerseite zu einerqualitativen Unsicherheit hinsichtlich der zu erwartenden Vertragsleistung
Zur Reduzierung der mit GAEB DA XML und hybriden Produkten verbundenen Agenturkosten(Kontrollkosten; Garantiekosten usw.) leistet die vorliegende Arbeit einenBeitrag Informationssystemen im Sinne der Prinzipal-Agent-Theorie und wählt hierfüreine Referenzmodellierungsperspektive. Die vorliegende Arbeit ordnet sich bzgl. der skizzierten Merkmale in die fachkonzeptuelleAnwendungssystemgestaltung ein und entwickelt als Artefakt ein ProduktDatenmodell(vgl. Abbildung 4)
Der Weiterentwicklungsvorschlag zur Beschreibung hybrider Bauprodukte gliedertsich aufgrund der spezifischen Eigenschaften hybrider Produkte in eine Prozess- undErgebnisdimension. Dimensionsübergreifende Konzepte dienen der Beschreibungvon Prozessen und Ergebnissen gleichermaßen.
Die dargestellten Konzepte und Relationen zur Beschreibung hybrider Produkte sinddabei das Ergebnis einer Klassifikation und anschließenden Konsolidierung(Konstruktionsoperator(!)) unterschiedlicher industrieller bzw. branchenspezifischerModelle (GAEB; bau:class usw.) zur Produktbeschreibung von Baudienstleistungenund Sachgütern. Die
Das in diesem Beitrag konstruierte Artefakt berücksichtigt 37 Konzepte und stellt diesein einem integralen Modell zur Verfügung: 18 Konzepte zur Beschreibung der Ergebnisdimension,13 Konzepte zur Beschreibung der Prozessdimension und 6 dimensionsübergreifendeKonzepte (A1). Eine wesentliche Neuerung gegenüber existierendenProduktdatenmodellen ist dabei der Umstand, dass die künstliche Trennungvon Sachgütern und Dienstleistungen zu Gunsten eines einheitlichen Produktbegriffsaufgehoben wurde. Produkte werden nun nur noch anhand der Merkmale„Integration des externen Faktors“ und „Immaterialität“ beschrieben. Auf eine Typisierunghinsichtlich Sachgut und Dienstleistung wird vollständig verzichtet. Zu diesemZweck sieht das hybride Produktdatenmodell 4 Konzepte zur Typisierung von Produktbestandteilenvor (A3, A4): „Materielles Produkt“ und „immaterielles Produkt“ sowie„Funktion mit Kundenintegration“ und „Funktion ohne Kundenintegration“. Letzterewerden im Besonderen dafür verwendet den prozessualen Aspekt einer Elementarkombinationzu beschreiben und sind, abhängig von der Integrationstiefe desexternen Faktors, vom Endkunden wahrnehmbar (A6). Gleiches gilt auch für die Beziehungenzwischen den einzelnen Produktbestandteilen (A7). Weiter verfügt dasArtefakt über „technische Funktionen“ welche insbesondere den funktionalen Umfangder materiellen Produktbestandteile charakterisieren (A8). In Tabelle 4 findet sicheine Gegenüberstellung von Anforderung zu im Modell realisiertem Konzept.Einschränkend muss darauf hingewiesen werden, dass die Konzepte des konstruiertenArtefakts sehr wesentlich durch das Anforderungsmodell determiniert werden.Dessen Konstruktion basiert auf einer abstrahierten Wahrnehmung des Sachverhalts„kundenindividuelle Produktion“ durch einen Modellersteller [11, S. 9], von welchemin der Folge auch nur die als relevant erachteten Tatbestände in das (Anforderungs-)Modell überführt werden. Mit anderen Worten können hinsichtlich der Vollständigkeit und Richtigkeit des Anforderungsmodells keine abschließenden Aussagen getroffenwerden. Vielmehr muss dieses zukünftig weiter verfeinert und auf Basis dessen dashier konstruierte Artefakt weiterentwickelt werden. Dieses Forschungsergebnis wurde erstellt von: Admin Istrator (13. September 2010 - 0:13) Dieses Forschungsergebnis wurde zuletzt bearbeitet von: Admin Istrator (13. September 2010 - 0:14) |
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Die folgenden Projekte sind am Forschungsergebnis beteiligt.