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Nachhaltigkeitseffekte hybrider Leistungsbündel

Klassifikation
Dimension Wert
  • Forschungsergebnistyp
  • Empirische Untersuchung
    • Sonstige empirische Untersuchung
  • Realisationsgrad
  • Entwicklung abgeschlossen
    • Keine Angabe zur wirtschaftlichen Verwertung
  • Praxiseinsatz
  • Keine Angabe
  • Funktionsbereich
  • Kernprozesse
    • Kernprozesse der Ebene 1
      • Auflösung von Netzwerken der hybriden Wertschöpfung
  • Organisationsklasse
  • Große Unternehmen (>=250 Mitarbeiter)
  • Mittlere Unternehmen (<250 Mitarbeiter)
  • Kleine Unternehmen (<50 Mitarbeiter)
  • Zuordnung zu Phasen der Sachleistungsnutzung
  • Nachnutzung
  • Vornutzung
  • Nutzung
  • Abnehmergruppen von hybriden Leistungsbündeln
  • Unternehmen
  • Anwendungsbranchen
  • Verarbeitendes Gewerbe
  • Standardisierung
  • Keine Standardisierung bzw. Normung

Die Idee nachhaltiger Produkt-Dienstleistungen ist als eine logische Entwicklung aus dem Ecodesign-Ansatz heraus entstanden. Ecodesign legt den Fokus auf den Produktlebenszyklus mit seinen fünf Phasen – Rohstoffgewinnung, Herstellung, Transport, Nutzung, End of life – und zielt darauf ab, die Umweltbelastungen während dieser Phasen durch verschiedene vorwiegend am Produkt selbst ansetzende Strategien zu vermeiden bzw. zu minimieren. Schlagworte in diesem Zusammenhang sind „Lean Products“, intelligentes Produktdesign (modular, leicht zerlegbar), Funktionsoptimierung (Multifunktionalität). Wesentliches Merkmal des Ecodesign-Ansatzes ist es, dass das Produkt nach wie vor im Vordergrund steht, d.h. Unternehmen erzielen Wertschöpfung durch den Verkauf von Produkten. Je mehr Produkte hergestellt und verkauft werden, desto höher ist der Umsatz. Wertschöpfung und Ressourcenverbrauch sind eng aneinander gekoppelt. Die folgenden Forschungsfragen wurden im Rahmen des Projekts bearbeitet. Hier findet sich eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse. Eine detailierte Beantwortung der Forschungfragen findet sich im Methodenpapier im Anhang. 1 Hat der Dienstleistungsansatz nachweisbar „nachhaltige Effekte“ (positive Auswirkungen auf alle drei Zieldimensionen der Nachhaltigkeit)? Diverse Studien belegen, dass Dienstleistungen nicht automatisch ökologisch vorteilhafter als Produkte sind, da vor allem der Transportaufwand und geändertes Nutzerverhalten (Wäsche wird im Waschsalon nicht nur mit energieoptimierten Maschinen gewaschen, sondern im Unterschied zum Waschen in der Wohnung auch noch maschinell getrocknet.) die positiven Effekte durch effizientere technologische Maßnahmen leicht überkompensieren. 2 Was sind die Kriterien für „nachhaltige“ Produkt-Dienstleistungen? Gibt es absolute „Muss-Kriterien“, können „Soll-Kriterien“ definiert werden? Gibt es Unterschiede in den Bedarfsfeldern? Wie sehen „PDL-Leuchttürme“ in den ausgewählten Bedarfsfeldern aus? Studien der letzten Jahre (u.a. die HomeService Studie) haben gezeigt, dass vor allem soziale oder ökologisch optimierte Dienstleistungen existieren. Was aber macht diese zusätzlich „nachhaltig“? Eine derartige Bewertung erfordert eine Begutachtung der gesamten Wertschöpfungskette eines Produktes. Aufbauend auf dem im Projekt Ökoeffiziente-PDL entwickelten Kriterienraster und EDVTool werden die Kriterien weiterentwickelt und vor allem auf branchen-spezifische Unterschiede hin überprüft. 3 Was ist branchenspezifisch, was kann man zwischen den Branchen "lernen"? Gibt es Unterschiede in den einzelnen Bedarfsfeldern? Die Frage, ob PDL in allen Branchen bzw. Bedarfsfeldern nach gleichen Prinzipien um- und eingesetzt werden können ist noch unbeantwortet. Die Analyse soll Parallelen aufzeigen und es ermöglichen, positive Erfahrungen aus einer Branche auf eine andere zu übertragen. 4 Welchen Beitrag leisten PDL zur Ressourcenschonung? Wie viel Prozent des betrieblichen Materialeinsatzes und welche Hilfs- und Betriebsstoffe sind potentiell durch Dienstleistungen ersetzbar? Betrachtet man den Wareneinkauf nach Roh- Hilfs- und Betriebsstoffen, so ist klar, dass Roh- und Hilfsstoffe tunlichst zu 100 % als Produkt aus dem Betrieb hinausgehen sollen, während bei den Betriebsstoffen ein möglichst sparsamer Einsatz das Ziel ist. Eigentlich werden Betriebsstoffe in der Produktion nicht gewünscht, sie sind nur nötig, um geforderte Resultate zu erzielen. Dies betrifft z.B. Reinigungs- und Entfettungsmittel, Schmierstoffe, Katalysatoren und Chemikalien für Untersuchungen und den Betrieb der Abwasserreinigungsanlagen. Welche Hilfsstoffe eingesetzt werden, wird durch das Produktdesign bestimmt und ist über Projekte im Bereich Ecodesign beeinflussbar. Welche Betriebsstoffe benötigt werden, ist durch die verfahrenstechnischen Prozesse bestimmt. Diese werden zwar auch durch das Produktdesign bestimmt, tendenziell sind aber Betriebsstoffe prinzipiell durch Dienstleistungen ersetzbar, da sie niemals Produktbestandteil sind. Generell kann hier aus den bisherigen Erfahrungen festgestellt werden, dass es sehr von der Branche/dem Bedarfsfeld abhängt, ob und in welchem Ausmaß Hilfs- und Betriebsstoffe durch Dienstleistungen ersetzt werden können. 5 Gibt es für Outsourcing-Prozesse Argumente, die einem gefürchteten Kompetenzverlust der Unternehmen entgegengehalten werden können? Ein kritischer Punkt bei der Auslagerung von Prozessen ist der damit verbundene Know How Verlust und die Abhängigkeit von Lieferanten. Aus Gesprächen mit Unternehmen geht hervor, dass die Auslagerung von Prozessen sehr gut geplant werden muss, um für beide Seiten zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu führen. Im Rahmen des Projektes wurde eine Klassifikation im Kerngeschäft und für typische Nebenprozesse erarbeitet, die Rückschlüsse auf bevorzugte Märkte, Branchen und Technologien für PDL ermöglicht. 6 Wie ist der Zusammenhang zwischen Produkt-Design und PDL? Welchen Einfluss kann das Produkt-Design auf die Dienstleistung nehmen? Welche Vorraussetzung müssen beim Produkt-Design erfüllt werden, damit eine PDL überhaupt erst möglich ist? Produkte, die für die Anwendung in PDL-Konzepten gestaltet werden, müssen generell andere Anforderungen erfüllen als solche, die im klassischen Sinn verkauft werden. Daraus folgt, dass auch neue Kriterien für das Produkt-Design definiert werden müssen, die im Detail auf diese Erfordernisse Rücksicht nehmen. 7 Welche rechtlichen Rahmenbedingungen fördern die Umsetzung von PDL? Welcher Unterstützungsbedarf ist seitens der Wirtschaft zu identifizieren (v.a. Gewerberecht, Vertragsrecht,...)?; Welche vertraglichen Gestaltungsmöglichkeiten werden von den Firmen angewendet bzw. angeboten? Vorliegende und laufende Studien zeigen, dass für eine Zurverfügungstellung von Dienstleistungsangeboten (die denselben Nutzen ohne Komfortverzicht und gravierender Zusatzkosten ermöglichen) kooperative Angebotsformen und neue Vertragsmuster entwickelt werden müssen. Zentrale Akteure für die Aufbereitung der rechtlich/finanziellen Rahmenbedingungen sind daher neben den Anbietern und Nutzern auch weitere mögliche Anbieter von Miet-, Leasing-, Wartungs-, Contracting-, Sharing- und Poolingverträgen, sowie Facility Manager. 8 Welche Erfolgsfaktoren und Hemmschwellen der Umsetzung von PDL können in den einzelnen Bedarfsfeldern gefunden werden? Wie können Erfolgsfaktoren genutzt und Hemmschwellen überwunden werden? Wer könnten die Promotoren für die Umsetzung von PDL in den Bedarfsfeldern sein?In der unternehmerischen Praxis gibt es viele Hemmschwellen, weshalb Unternehmen vor dem Umstieg auf PDL zurückschrecken. Diese wurden auf Basis der Rechercheergebnisse in dem hier vorliegenden Projekt identifiziert und den Erfolgsfaktoren gegenübergestellt. Daraus wurden sowohl Strategien zur Förderung von PDL abgeleitet als auch die relevanten Multiplikatoren für diese beschrieben. 9 Welche strategischen Handlungsempfehlungen lassen sich daraus für die 4. Ausschreibung der Programmlinie „Fabrik der Zukunft“ ableiten? Das Projekt liefert Ergebnisse, die in die Vorbereitung der 4. Ausschreibung der Programmlinie einfließen können.

Dieses Forschungsergebnis wurde erstellt von: Admin Istrator (27. September 2010 - 10:33)
Dieses Forschungsergebnis wurde zuletzt bearbeitet von: Admin Istrator (4. Februar 2013 - 16:04)

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