Coordination Theory
Die Coordination Theory ist ein interdisziplinärer Ansatz, der darauf abzielt, allgemeingültige Erkenntnisse über Koordinationssituationen zu entwickeln und elementare Koordinationsmechanismen zu identifizieren, mit denen Koordinationsproblemen begegnet werden kann. 1988 legte Malone mit einem Working Paper den Grundstein für die Coordination Theory. Motiviert durch die steigende Verbreitung von Computern und deren zunehmende Vernetzung beschäftigte er sich mit der Frage wie die Arbeit von Akteuren in komplexen Systemen koordiniert werden können. Er definierte die Theorie als „a body of principles about how the activities of separate actors can be coordinated” und stellte die grundlegende Behauptung auf, dass Koordinationsprozessen aus verschiedenen Systemen Gemeinsamkeiten aufweisen.
Quelle: Vgl. Malone, Crowston (1991), S. 10; Malone, Crowston (1990), S. 360. Zudem war es den Forschern möglich, verschiedene Prozessschichten ausfindig zu machen, die der Koordination zugrunde liegen.
Quelle: Vgl. Malone, Crowston (1990), S.365; Malone, Crowston (1991), S. 16. In den weiteren Untersuchungen wurde angestrebt generische Abhängigkeitsklassen zu identifizieren und allgemeingültige Koordinationsmechanismen aufzudecken. Diesbezüglich wurde folgende Taxonomie entwickelt, mit der Abhängigkeitsverhältnisse eingeordnet und Lösungen in Form von Mechanismen angeboten werden können.
Quelle: Vgl. Crowston (1997), S. 160; Malone, Crowston, Lee, Pentland (1999), S. 431. In den späten 90er Jahren wurde erkannt, dass die Coordination Theory auch sehr gut im Bereich des Prozessmanagements eingesetzt werden kann. Crowston stellte hierbei heraus, dass die Gestaltung eines Prozess wesentlich davon abhängig ist wie die aktivitätsinhärenten Interdependenzen gemanagt werden. Hieraus entstand die Idee, Prozessalternativen zu generieren, indem man die bestehenden Koordinationsmechanismen in Anlehnung an die vorgestellte Taxonomie gegen andere Mechanismen austauscht. Für die hybride Wertschöpfung bietet die Theorie gerade hinsichtlich der Anwendung im Bereich des Prozessmanagements großes Potential, da die Prozesse von kooperierenden Unternehmen, die sich zu Wertschöpfungsnetzwerken zusammenschließen, eine enge Verzahnung aufweisen und einen großen Koordinationsbedarf besitzen. http://ccs.mit.edu Dieses Forschungsergebnis wurde erstellt von: Admin Istrator (12. September 2010 - 16:29) Dieses Forschungsergebnis wurde zuletzt bearbeitet von: Admin Istrator (12. September 2010 - 16:31) |
Weitere Informationen
Die folgenden Organisationen sind am Forschungsergebnis beteiligt.
Die folgenden Publikationen sind für das Forschungsergebnis relevant.
- A coordination theory approach to organizational process design
- Coordination Theory. A Ten-Year Retrospective
- The interdisciplinary study of coordination
- What is coordination theory and how can it help design coo-perative work systems
- Tools for Inventing Organizations: Toward a Handbook of Organizational Processes
- The process recombinator. A tool for generating new business process ideas