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Coordination Theory

Klassifikation
Dimension Wert
  • Forschungsergebnistyp
  • Theorie
  • Realisationsgrad
  • In Bearbeitung
    • Keine Angabe zum Piloteinsatz
  • Praxiseinsatz
  • Keine Angabe
  • Funktionsbereich
  • Koordinationsprozesse
    • Strategische Planung der hybriden Wertschöpfung
    • Kernprozesse
      • Kernprozesse der Ebene 1
        • Konzeption und Entwurf des hybriden Leistungsbündels und der hybriden Wertschöpfung
    • Organisationsklasse
    • Große Unternehmen (>=250 Mitarbeiter)
    • Mittlere Unternehmen (<250 Mitarbeiter)
    • Kleinstunternehmen (<10 Mitarbeiter)
    • Kleine Unternehmen (<50 Mitarbeiter)
    • Zuordnung zu Phasen der Sachleistungsnutzung
    • Nachnutzung
    • Vornutzung
    • Nutzung
    • Abnehmergruppen von hybriden Leistungsbündeln
    • Keine Angabe
    • Anwendungsbranchen
    • Keine Angabe
    • Standardisierung
    • Keine Angabe

    Die Coordination Theory ist ein interdisziplinärer Ansatz, der darauf abzielt, allgemeingültige Erkenntnisse über Koordinationssituationen zu entwickeln und elementare Koordinationsmechanismen zu identifizieren, mit denen Koordinationsproblemen begegnet werden kann.

    1988 legte Malone mit einem Working Paper den Grundstein für die Coordination Theory. Motiviert durch die steigende Verbreitung von Computern und deren zunehmende Vernetzung beschäftigte er sich mit der Frage wie die Arbeit von Akteuren in komplexen Systemen koordiniert werden können. Er definierte die Theorie als „a body of principles about how the activities of separate actors can be coordinated” und stellte die grundlegende Behauptung auf, dass Koordinationsprozessen aus verschiedenen Systemen Gemeinsamkeiten aufweisen.
    An diese Grundgedanken anknüpfend wurden in den Folgejahren eine Vielzahl von Koordinationsprozessen untersucht um diese Gemeinsamkeiten herauszustellen und neue Erkenntnisse abzuleiten. In Zusammenarbeit mit Crowston konnte Malone vier grundlegende Koordinationskomponenten und dazugehörige Koordinationsprozesse identifizieren.

    Koordinationskomponente Koordinationsprozess
    Ziele Identifikation von Zielen (z. B. Auswahl von Zielen)
    Aktivitäten Ziele Aktivitäten zuweisen (z. B. Ziel-Dekomposition)
    Akteure Aktivitäten Akteuren zuweisen (z. B. Aufgabenzuteilung)
    Interdependenzen Managen von Interdependenzen (z. B. Ressourcenverteilung, Sequenzierung und Synchronisation)

    Quelle: Vgl. Malone, Crowston (1991), S. 10; Malone, Crowston (1990), S. 360.

    Zudem war es den Forschern möglich, verschiedene Prozessschichten ausfindig zu machen, die der Koordination zugrunde liegen.

    Prozessschicht Komponenten Beispiele für generische Prozesse
    Koordination Ziele, Aktivitäten, Akteure, Interdependenzen Identifizieren von Zielen, Bestimmung der Abfolge von Aktivitäten, Zuweisen von Aktivitäten an Akteure, Ressourcenallokation, Synchronisieren von Aktivitäten
    Gruppenentscheidungsfindung Ziele, Akteure, Alternativen, Bewertungen, Auswahl Vorschlagen von Alternativen, Bewerten von Alternativen, Auswahl treffen (z. B. durch Autorität, Konsens oder Wahl)
    Kommunikation Sender, Empfänger, Nachrichten, Sprachen Festlegen gemeinsamer Sprachen, Empfänger auswählen (Routing), Nachricht übermitteln
    Wahrnehmung von gemeinsamen Objekten Akteure, Objekte Betrachten der selben physikalischen Objekte, Zugriff zu gemeinsamen Datenbanken

    Quelle: Vgl. Malone, Crowston (1990), S.365; Malone, Crowston (1991), S. 16.

    In den weiteren Untersuchungen wurde angestrebt generische Abhängigkeitsklassen zu identifizieren und allgemeingültige Koordinationsmechanismen aufzudecken. Diesbezüglich wurde folgende Taxonomie entwickelt, mit der Abhängigkeitsverhältnisse eingeordnet und Lösungen in Form von Mechanismen angeboten werden können.

    Abhängigkeiten Beispiel für Koordinationsmechanismen zur Steuerung der Abhängigkeiten
    Geteilte-Ressourcen-Abhängigkeit – „Sharing“
    teilbare Ressource
    • kein Konflikt
    wiederverwendbare Ressource
    • Reihenfolgeplanung
    • Budgets
    nichtwiederverwendbare Ressource
    • „first come, first serve“
    • eine Aufgabe auswählen
    • neue Ressourcen beschaffen
    Produzenten-Konsumenten-Abhängigkeit – „Flow“
    zeitliche Bedingung („prerequisite“)
    • „push“- oder „pull“-Prinzipien wählen
    • Just-in-Time-Produktion oder Produktion auf Lager
    räumliche Bedingung („accessibility“)
    • Transportwege wählen oder Herstellung vor Ort
    qualitative Bedingung („usability“)
    • gemeinsame Standards entwerfen
    • Übereinstimmung mit Konsumenten treffen
    • Konsumenten in Produktion mit einbeziehen
    Gemeinsames-Objekt-Abhängigkeit – „Fit“
    zwei Aufgaben generieren unterschiedliche Bestandteile einer Ressource
    • gegenseitige Abstimmung im Hinblick auf das zu erreichende Ziel
    zwei Aufgaben generieren die selbe Ressource
    • gleichartige Aufgaben zusammenfassen
    zwei Aufgaben stehen im Konflikt zueinander
    • eine Aufgabe auswählen oder Reihenfolgeplanung

    Quelle: Vgl. Crowston (1997), S. 160; Malone, Crowston, Lee, Pentland (1999), S. 431.

    In den späten 90er Jahren wurde erkannt, dass die Coordination Theory auch sehr gut im Bereich des Prozessmanagements eingesetzt werden kann. Crowston stellte hierbei heraus, dass die Gestaltung eines Prozess wesentlich davon abhängig ist wie die aktivitätsinhärenten Interdependenzen gemanagt werden. Hieraus entstand die Idee, Prozessalternativen zu generieren, indem man die bestehenden Koordinationsmechanismen in Anlehnung an die vorgestellte Taxonomie gegen andere Mechanismen austauscht.

    Für die hybride Wertschöpfung bietet die Theorie gerade hinsichtlich der Anwendung im Bereich des Prozessmanagements großes Potential, da die Prozesse von kooperierenden Unternehmen, die sich zu Wertschöpfungsnetzwerken zusammenschließen, eine enge Verzahnung aufweisen und einen großen Koordinationsbedarf besitzen.


    http://ccs.mit.edu

    Dieses Forschungsergebnis wurde erstellt von: Admin Istrator (12. September 2010 - 16:29)
    Dieses Forschungsergebnis wurde zuletzt bearbeitet von: Admin Istrator (12. September 2010 - 16:31)

    Weitere Informationen


    Die folgenden Organisationen sind am Forschungsergebnis beteiligt.