Methode zur Messung von Kundenpräferenzen für produktbegleitende Dienstleistungen
Das Forschungsprojekt „ServPay – Zahlungsbereitschaften für Geschäftsmodelle produktbegleitender Dienstleistungen“ stellt ein Koordinationsprojekt im Rahmen des vom BMBF geförderten Themenfeldes „Wachstumsstrategien für die Investitionsgüterindustrie auf Basis integrierter produktionsnaher Dienstleistungen“ dar. In einer Reihe von Koordinationssitzungen mit den anderen Teilprojekten des Themenfeldes hat sich gezeigt, dass es für eine intensivere Kooperation mit den beteiligten Praxispartnern der Verbundprojekte darauf ankommt, die in unserem Projektplan vorgeschlagene Vorgehensweise an einem Beispiel zu verdeutlichen. Diese beispielhafte Anwendung stellen wir [...] in enger Kooperation mit einem mittelständischen deutschen Unternehmen der Elektroindustrie [dar], • welchen Aufwand der Einsatz der Conjoint-Analyse verursacht, • welche Annahmen gemacht werden, um zu entsprechenden Ergebnissen zu gelangen, wobei zusätzlich aufgezeigt wird, welche Annahmen variierbar sind, • welche Erkenntnisse aus der Anwendung einer LCA für die Zwecke der Bestimmung von Zahlungsbereitschaften und Präferenzen sowie prospektivem Kaufverhalten gezogen werden können. Aufgrund des Pilotcharakters der Studie sowie des hohen Betreuungs- und Erklärungsbedarfes der für die meisten Probanden vermutlich noch unbekannten conjointanalytischen Erhebungsmethode wurde die Befragung in persönlichen (face-to-face) Interviews durchgeführt. Aus Gründen der Validität wurde die Anzahl der Interviewer und somit der Interviewereinfluss gering gehalten, so dass alle Probanden mit möglichst identischen Informationenversorgt wurden. Um sprachliche Verständnisprobleme zu vermeiden, wurde die Grundgesamtheit regional auf deutsche (potentielle) Nachfrager der Produkte beschränkt. Zunächst wurden auf den Messen Electronica in München und SPS/IPC/Drives in Nürnberg bestehende sowie potentielle Kunden des Unternehmens befragt. Die Möglichkeit, auch potenzielle Kunden zu erreichen, ist als großer Vorteil der Befragung auf Messen zu nennen. Nur Messebesucher, die vom Standpersonal des Unternehmens als (potenzielle) Kunden klassifiziert worden sind, wurden zur Teilnahme an der Erhebung gebeten, so dass „Scheinkunden“ ausgeschlossen werden konnten. Im Anschluss an die Messen wurden zusätzlich gemeinsam mit den Außendienstmitarbeitern bestehende Kunden besucht und befragt, die über die Erhebung im Voraus informiert wurden. Sowohl bei den Messebesuchern als auch bei den besuchten Kunden ist von einem hohen Involvement auszugehen. Die Messebesucher informierten sich aus Eigeninteresse über die relevanten Produkte, so dass eine Kaufabsicht in Kürze anstehen könnte (zeitliches Involvement). Bei den besuchten Kunden ging es um Vertragsgespräche, so dass auch dort ein hohes Involvement angenommen werden kann. Bei allen Probanden war der Ablauf der Erhebung identisch: Nach einer kurzen inhaltlichen Beschreibung des Projektes und der Befragung wurden sie im Rahmen einer Warm-Up-Aufgabe an die eigentliche Ranking-Aufgabe herangeführt. Das Warm-Up bestand aus drei Stimuli, auf denen alle relevanten Eigenschaftsausprägungen jeweils einmal vorkamen. Um jeden Probanden bzgl. der einzelnen Bezeichnungen für die Eigenschaftsausprägungen auf einen möglichst identischen Kenntnisstand zu versetzen, wurden die Bezeichnungen vollständig und ausführlich vom Interviewer präzisiert. Danach sollten die Probanden die drei Warm-Up-Stimuli in eine Rangfolge bringen, um besser mit dem verwendeten Verfahren vertraut zu werden. Die aus elf Stimuli bestehende Conjoint-Ranking-Aufgabe führten die Probanden anschließend weitestgehend selbstständig durch und bekamen danach den Einsatz der Limit Card kurz erklärt. Die Option, dem Interviewer Verständnisfragen zu stellen, stand ihnen während der gesamten Erhebung zur Verfügung. Zuletzt füllten die Probanden noch einen ergänzenden Fragebogen aus, in dem vornehmlich demografische Kriterien zwecks besserer Einordnung der Probanden abgefragt wurden. Zusätzlich sollte in diesem ergänzenden Fragebogen der Einfluss einer kürzeren Lieferzeit auf die Kaufabsicht der Probanden noch detaillierter untersucht werden. http://www.servpay.de/servpay/papers/AP_ServPay1_Final1.pdf Dieses Forschungsergebnis wurde erstellt von: Admin Istrator (13. September 2010 - 1:52) Dieses Forschungsergebnis wurde zuletzt bearbeitet von: Admin Istrator (13. September 2010 - 1:52) |
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