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Dienstleistungsstandards in Internationalisierungsstrategien - Ergebnisse einer Unternehmensbefragung

Klassifikation
Dimension Wert
  • Forschungsergebnistyp
  • Sonstiger Forschungsergebnistyp
  • Realisationsgrad
  • Keine Angabe
  • Praxiseinsatz
  • Keine Angabe
  • Funktionsbereich
  • Koordinationsprozesse
    • Strategische Planung der hybriden Wertschöpfung
  • Supportprozesse
    • Informationsmanagement
  • Organisationsklasse
  • Große Unternehmen (>=250 Mitarbeiter)
  • Mittlere Unternehmen (<250 Mitarbeiter)
  • Kleine Unternehmen (<50 Mitarbeiter)
  • Zuordnung zu Phasen der Sachleistungsnutzung
  • Nachnutzung
  • Vornutzung
  • Nutzung
  • Abnehmergruppen von hybriden Leistungsbündeln
  • Unternehmen
  • Konsumenten
  • Anwendungsbranchen
  • Verarbeitendes Gewerbe
  • Standardisierung
  • Nationale Standardisierungs- bzw. Normungsverfahren
    • Deutschland
      • DIN Deutsches Institut für Normung

Folgende Forschungsfragen werden anhand der Studie beantwortet:

  • Wie verbreitet sind welche Formen des Dienstleistungshandels bzw. der Internationalisierung von Dienstleistungen?
  • Welche Normen werden generell genutzt, wo sind Bedarfe?
  • Welche Rolle spielen Normen bei der Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie?
  • Mit welchen allgemeinen Hindernissen werden Unternehmen beim Dienstleistungshandel konfrontiert?

 

Die Ergebnisse der Studie von 281 deutschen Dienstleistungsunternehmen über die Rolle von Dienstleistungsstandards für den grenzüberschreitenden Dienstleistungshandel können wie folgt zusammengefasst werden. Nicht alle der 281 Unternehmen sind international aktiv, sondern 38% sind ausschließlich auf dem nationalen Markt aktiv. Die Unternehmen mit Aktivitäten auf internationalen Märkten erbringen ihre Dienstleistungen hauptsächlich auf west- und osteuropäischen Märkten, während weiter entfernte Regionen eine geringe Rolle spielen. Hinsichtlich der Motive Dienstleistungen auch auf ausländischen Märkten zu erbringen zeigt sich, dass nachfragebezogenen Gründe, wie z.B. die Erschließung ausländischer Märkte am wichtigsten sind, während anbieterbezogen Gründe (günstige Arbeitskosten oder andere Produktionsfaktoren) kein Motiv zur Internationalisierung darstellen. Probleme bei der Internationalisierung ergeben sich u.a. durch unterschiedliche nationale Standards sowie die heterogene Umsetzung von supranationalen Standards. Die Rolle von nationalen und supranationalen Standards positiv bewertet, wobei hier die bessere Signalisierung der Dienstleistungsqualität und die Erhöhung der Dienstleistungsqualität durch Normen im Vordergrund stehen.

Bei der deskriptiven Auswertung der Unternehmensbefragung konnten fünf der sieben exante gebildeten Hypothesen über die Nutzung von Standards und die Beteiligung an Standardisierungsaktivitäten bestätigt werden. Die Nutzung und der Bedarf nach Standards steigt mit der Unternehmensgröße an, wobei die Nutzung von formalen Normen bei KMU am größten ist. Die Größe der Unternehmen beeinflusst auch die Wahrscheinlichkeit an Standardisierungsaktivitäten teilzunehmen. Je größer das Unternehmen ist, gemessen an der Anzahl der Mitarbeiter, desto mehr finanzielle und personelle Ressourcen stehen dem Unternehmen zur Verfügung und desto häufiger ist dementsprechend auch die Teilnahme an Standardisierungsaktivitäten. Dienstleistungsunternehmen mit Aktivitäten auf internationalen Märkten nutzen durchschnittlich mehr Normen und sie deshalb auch häufiger in Standardisierungsaktivitäten involviert als Unternehmen mit einem nationalen Fokus. Die Fluktuation der Kunden in einem Dienstleistungsunternehmen beeinflusst die Nutzung von und den Bedarf nach Standards nur geringfügig. Die Hypothese, dass eine geringe Anzahl von Wettbewerbern in einem Dienstleistungssektor die Teilnahme an Standardisierungsaktivitäten beeinflusst, konnte in dieser Umfrage nicht bestätigt werden.

Hinsichtlich der unternehmensspezifischen Effekte in Folge der Dienstleistungsrichtlinie ist festzuhalten, dass besonders KMU und Kleinstunternehmen aber auch große Unternehmen planen ihr standardisiertes Dienstleistungsangebot auszuweiten. Bei der Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie messen die befragten Unternehmen besonders europäischen und internationalen Normen eine besondere Rolle zu. Besonders wichtig sind die supranationalen Normen, um Kooperationen mit ausländischen Partnern zu verbessern und den Kunden die Qualität des Dienstleistungsangebots zu signalisieren. Im Allgemeinen kann aus dieser Unternehmensbefragung geschlussfolgert werden, dass Normen und Standards und insbesondere formale europäische und internationale Normen von den Dienstleistungsunternehmen als wichtiges Instrument für den internationalen Dienstleistungshandel angesehen werden. Werden formale europäische und internationale Dienstleistungsnormen im Zuge der Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie vermehrt von den Dienstleistungsunternehmen eingesetzt, können sie einen wichtigen Beitrag zur Verwirklichung eines Europäischen Binnenmarkts für Dienstleistungen leisten.


http://www.standard-is.de/sixcms_upload/media/2221/Ergebnisse%20ISI.pdf

Dieses Forschungsergebnis wurde erstellt von: Admin Istrator (12. September 2010 - 17:10)
Dieses Forschungsergebnis wurde zuletzt bearbeitet von: Admin Istrator (12. September 2010 - 17:12)

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