Modellierung der hybriden Wertschöpfung mit EXPRESS-G und STEP
EXPRESS-G ist eine Datenmodellierungssprache, die den ISO-Standard 10303 vollständig unterstützt. Dieser Standard, bekannt als Standard for the Exchange of Product model data (STEP), dient der Unterstützung der Repräsentation und des Austauschs von Produktmodelldaten. STEP ist modulartig aufgebaut, bestehend aus einem Kernmodell für die Beschreibung der Architektur eines integrierten Produktmodells, einem Repräsentationsmodell, das Methoden zur Repräsentation von Produktmerkmalen beinhaltet, und anwendungsabhängigen Teilmodellen. Der Standard besteht aus einem Mechanismus zum Datenaustausch, Datenmodellen und Datenmodellierungstechniken. Grundsätzlich können für die Darstellung des Produktmodells verschiedene Modellierungstechniken im Rahmen des Standards zum Einsatz kommen, jedoch findet hier vor allen Dingen EXPRESS wegen der vollständigen Unterstützung des Standards und der automatischen Interpretierbarkeit durch Informationstechnik Anwendung. EXPRESS-G unterstützt als objektorientierte, graphische Modellierungssprache eine Teilmenge der Ausdrucksmöglichkeiten von EXPRESS, d.h. der textuellen Definition eines Datenmodells im ASCII-Format. Als Datenmodellierungstechnik eignet sich EXPRESS-G vor allen Dingen für die Modellierung statischer Produktstrukturen, d.h. der Darstellung von Komponenten eines Produktes und deren Beziehungen. Als Referenzmodell zur Beschreibung und Integration aller über den Produktlebenslauf anfallen Produktdaten unterstützt STEP zusammen mit EXPRESS-G die Entwicklung und Dokumentation der Datenstrukturen für Produktmodelle in verschiedenen Phasen des Lebenszyklus. Im Rahmen der hybriden Wertschöpfung können die mit Hilfe von EXPRESS-G modellierten Datenstrukturen sowohl die materiellen als auch die immateriellen Bestandteile eines Leistungsbündels beinhalten. Die Modellierungstechnik eignet sich somit besonders gut, um Beziehungen zwischen Elementen darzustellen (Stefan Greving, Modellierung der hybriden Wertschöpfung, 2009, S. 93). Jedoch wurde die Modellierungstechnik nicht im Hinblick auf die Abbildung von Prozessen entwickelt. Eine Modellierung von Prozessen ist lediglich im Rahmen der Verwendung von Freitextannotationen möglich (Stefan Greving, Modellierung der hybriden Wertschöpfung, 2009, S. 93). Der prozessuale Charakter von Dienstleistungskomponenten innerhalb eines Leistungsbündels kann somit nicht hinreichend abgebildet werden. Auch das interne und externe Umfeld, d.h. die Organisationsstrukturen, die Beschaffungs- und Absatzmärkte und die Interaktion mit Geschäftspartnern lässt sich mit dieser Modellierungstechnik nicht hinreichend darstellen. Dieses Forschungsergebnis wurde erstellt von: Admin Istrator (13. September 2010 - 3:01) Dieses Forschungsergebnis wurde zuletzt bearbeitet von: Admin Istrator (15. September 2010 - 0:02) |
Weitere Informationen
Das Forschungsergebnis ist mit den folgenden Forschungsergebnissen verknüpft
Die folgenden Publikationen sind für das Forschungsergebnis relevant.
- Modellierung der hybriden Wertschöpfung: Eine Vergleichsstudie zu Modellierungstechniken
- The STEP Integration Information Architecture
- STEP for data management, exchange and sharing
- A visual modelling language for EXPRESS schema
- Überlegungen zu ISO 10303. Datenaustauschformat oder Modellierungsbasis?
- STEP-Based Multiview Integrated Product Modelling for Concurrent Engineering